Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass bei spezifischer Belastung von Implantaten Zug-und Druckkräfte auftreten, die einen Pump-Effekt erzeugen. Unter Belastung öffnen und schließen sich die Randspalten an den Verbindungsstellen der Implantate und lassen minimale Mengen an Flüssigkeiten wandern. Selbst bei konischen Passungen sind diese Migrationen immer noch messbar. Das feuchtwarme Milieu in den Hohlräumen der Implantate bietet ein ideales Umfeld für ein Biofilmwachstum mit Bakterien und Keimen aller Art, die bei erneutem, konzentrierten Austritt periimplantäre Entzündungen bis hin zu Knochenabbau in der unmittelbaren Umgebung begünstigen können.
Mit SilverPlug präsentiert sich hier eine einfach anzuwendende wie preiswerte Lösung. Bei diesem Produkt handelt es sich um einen anpassbaren Polymerstab aus formstabilen Kautschukgemisch mit einem hohen Anteil an Silberzeolith. Dieses ist bekannt für eine außergewöhnlich hohe antibakterielle Wirkung. Bereits seit der Antike wird der Wirkstoff als antiseptisches Mittel in der Medizin eingesetzt und hat in Studien die Verbesserung von Wundheilungen gezeigt (Wilkinson et al 2011). Eine an der Europerio in Wien 2012 präsentierte mikrobiologische Posterstudie von Rasperini et al. ergab eine signifikante Reduzierung anaerober Keime im Innenraum von Implantaten. Wesentlich ist auch, dass die Anwendung von SilverPlug die normale Vorgehensweise bei der Insertion verschraubter Implantate kaum unterbricht oder gar abändert: Nach Desinfektion des Implantatinnenraums durch ein CHX-Gel und der Reinigung und Desinfektion des Abutment mit Ultraschall und Hypochlorid entnimmt man den sterilen SilverPlug-Stab aus seiner Packung und schneidet ihn auf die benötigte Länge zu. Nun setzt man den Stab in das bereits verschraubte Abutment und adaptiert ihn mit leichtem Druck. Die verbleibende Öffnung wird mit einem Flowable Komposit verschlossen und polymerisiert (siehe FlowChart). Das umliegende Gewebe zeigt in Untersuchungen durch diese Verhinderung übermäßigen bakteriellen Befalls deutlich geringere Entzündungsreaktionen.